Tasting-Notes

Sollte zu der Abfüllung interessantes oder wissenswertes zu berichten geben, sind den eigentlichen Tasting-Notes eine mehr oder weniger ausführliche Einleitung vorangestellt.

Die eigentlichen Tasting-Notes sind dann immer gegliedert nach:

  1. Aroma. (englisch Nose): Es bedarf manchmal etwas Geduld, bis sich das volle Spektrum an Aromastoffen in der Nase erschließt. Oft vernachlässigt, kommen ca. 90% unserer Geschmacksaromen über das Riechen.
  2. Geschmack. (englisch Taste): Alles, was sich erschmecken lässt, wenn der Whisky den Gaumen trifft und sich allmählich entfaltet.
  3. Abgang. (englisch Finish): Der Eindruck, den der Whisky nach dem Verkosten hinterlässt.

Im Sinne der besseren Vergleichbarkeit verkoste ich jeden Whisky bei Raumtemperatur ohne jegliche Zugabe von Eis oder Wasser. Zudem erfolgt das Tasting in einem dafür geeigneten Glas, nach Möglichkeit stets in demselben.

Abschließend erfolgt ein mehr oder weniger ausführliches Fazit von mir. Es handelt sich dabei um meine ganz persönliche Meinung. Es kann durchaus vorkommen, dass dieses Fazit nicht mit dem des Lesers übereinstimmt. Geschmäcker sind nun einmal verschieden, und was mir schmeckt muss nicht auch Ihnen schmecken. Falls mein Fazit Ihnen bei der Entscheidungsfindung hilft: gut! Falls nicht: umso besser! Sammeln Sie Ihre ganz persönlichen Erfahrungen – unabhängig davon, welcher Meinung ich bin oder was ein findiger Marketingstratege auf das Flaschenetikett schreibt.

Über andere Aspekte werde ich hier nicht schreiben. Warum?

  1. Bewertungssystem. Ich vergebe hier ganz bewusst keine Noten oder Punkte. Die Welt der Whiskys und Whiskeys zeichnet sich nicht zuletzt durch eine unglaubliche Vielfalt aus. Es ist dadurch, zumindest meiner Meinung nach, unmöglich, ein allgemein gültiges Bewertungssystem zu verwenden. Für mich wäre ein solches Bewertungssystem vollkommen kontraproduktiv: Wie soll ich einen stark rauchigen Islay Single Malt mit einem sanften Lowland Single Malt vergleichen, oder einen Kentucky Bourbon mit einem japanischen Blend? Jeder Whisk(e)y zeichnet sich durch seine ganz individuellen Stärken (oder Schwächen) aus. Daher masse ich mir auch nicht an, jeden auf eine Stelle hinter dem Komma oder auf einen halben Punkt genau bewerten zu wollen.
  2. Farbe. Heutzutage färben die meisten Brennereien immer noch ihre Abfüllungen mit Zuckercouleur (auch bekannt als E 150). Es ist erwiesen, dass die Farbe unserer geschmackliches Empfinden ganz erheblich beeinflusst, frei nach dem Motto “umso dunkler umso besser”. Dieser Meinung kann ich mich jedoch nicht anschließen, solange, ganz legal, durch Zugabe von Farbstoff eine gewisse Qualität suggeriert werden darf. Daher findet die Farbe bei mir, alleine schon aus Gründen des fairen Vergleichs, keine Beachtung.
  3. Preis. Ich gebe hier grundsätzlich keine Angaben zum Preis, da ich mich ausschließlich auf den Charakter (und die Qualität) der Abfüllungen konzentrieren möchte. Ich möchte dadurch eine gewisse Unvoreingenommenheit beim Leser gewährleisten – “teurer” Whsik(e)y muss nicht gut sein, ebenso wenig wie “günstiger” Whisk(e)y schlechter schmecken muss. Außerdem wäre es schier unmöglich einen allgemein gültigen Durchschnittspreis bei der Vielzahl von infrage kommenden Bezugsquellen abzubilden. Und sogar wenn, dann wäre dieser Preis in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht auch gar nicht mehr aktuell.  Daher soll jeder Leser, abhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten, den für sich passenden Whisk(e)y finden.