Tasty Tastings Episode 4

Tobermory 15 Jahre (Limited Edition)

Tobermory 15 Jahre (Limited Edition)

 

Name: Tobermory 15 Jahre (Limited Edition)
Alter: 15 Jahre
Bezeichnung: Single Malt Scotch Whisky
Brennerei: Tobermory
Ausbau: Finish in González Byass Oloroso Sherry Casks
Alkoholgehalt: 46.3 %
Kühlfilterung: Nein
Farbstoff: Nein

 

Vorwort:

Nachdem ich in Episode 3 von ‘Tasty Tastings’ bereits den Tobermory 10 Jahre besprochen habe, folgt nun sein “großer Bruder”, der Tobermory 15 Jahre (Limited Edition).

Beim Ausbau wurde ein sogenannter “dual-location maturation process” angewendet. Soll heißen: Die Lagerung erfolgte, wie bei Tobermory generell üblich, bei Deanston in den Highlands. Der so gereifte Single Malt wurde dann für das Finish zurück in die Brennerei auf die Insel Mull gebracht. Dort lagerte er für weitere 12 Monate in Oloroso Sherryfässern, die von der Bodega González Byass stammen. González Byass ist, nicht zuletzt dank ihres Fino Sherrys “Tío Pepe”, eine der bekanntesten Sherry Bodegas. Gegründet wurde sie 1835 von Manuel María González Angel, der durch die Hilfe seines Handelsvertreters in England, Robert Blake Byass, das Geschäft ausweiten konnte (die Nachfahren Byass’ stiegen 1988 aus dem Unternehmen aus).

Der Begriff der “Limited Edition” muss man hier wohl etwas relativeren, da diese Abfüllung bereits 2008, anlässlich des 15-jährigen Jubiläums der Übernahme der Brennerei durch Burn Stewart, auf dem Markt kam und bis heute (Frühjahr 2015) immer noch uneingeschränkt verfügbar ist.

 

Aroma:

Anfänglich der Duft eines leicht geöffneten Humidors – etwas Holz gepaart mit einer sehr milden Tabaknoten. Dieser Eindruck verflüchtigt sich allerdings rasch und macht Platz für den kräftigen, fruchtigen Sherry. Dazu süße, saftige Orangen und jede Menge Rosinen. Begleitet von einer gewissen Karamell-Note, die irgendwie dort nicht hinzugehören scheint. Mit der Zeit erinnert das Aroma fast schon ein wenig an dunklen Rum.

 

Geschmack:

ölig-süßlich, der Sherry ist nun trockener und die Fruchtigkeit tritt mehr in den Hintergrund. Es folgt ein Hauch Pfeffer und würzige Eiche. Ganz plötzlich wird es dann richtig sauer – Zitronen. Limetten. Es stellt sich ein regelrechtes Prickeln auf der Zunge ein.

 

Abgang:

eher kurz mit ganz leichten Spuren von salzigem Karamel, ansonsten sehr unauffällig

 

Fazit:

Ein gewisses Potenzial ist zwar zu erkennen,  es wird aber nicht annähernd ausgeschöpft – ganz im Gegenteil: Weder die deplatzierte Karamell-Note in der Nase noch die unverhoffte Zitrus-Infusion im Geschmack tragen zu einem positiven Erlebnis bei. Der enttäuschende Abgang ist da schon fast konsequent. Insgesamt ungewöhnlich, aber ganz sicher nicht unvergesslich.

 

 

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